Das Leben hat mich schon immer gelockt. So sehr, dass ich am 1. Oktober 1965 – zwei Monate vor dem verabredeten Termin – in Frankfurt am Main das Licht der Welt erblickte.
Aufgewachsen bin ich dann im unterfränkischen Saaletal zwischen Langendorf und Hammelburg. Aber eigentlich eher in Wäldern, auf Wiesen und Feldern oder an den Flussufern. Die Liebe zur Natur hat mich schon damals geprägt.
Der große Umbruch erfolgte dann, als ich nach meiner Ausbildung zum Zierpflanzengärtner nach Frankfurt zurückkehrte. Der Ruf der Heimat war stärker. Den Tinitus davon hab ich noch heute im Ohr. Ich entdeckte meine große Liebe – die zu der Mainmetropole, die auch für mich immer noch den Mittelpunkt meines Lebens darstellt – selbst über große Distanz.
Die “goldene Perle am Main” erwiderte diese Liebe mit der Möglichkeit, meinen damaligen Traumberuf zu erlernen: dem des Zootierpflegers.
Das Leben ist jedoch das unberechenbarste Tier und so führte mich der Weg nach zwölf Jahren Frankfurt nach Karlsruhe und Freiburg. Dort im Breisgau erwachte mein Hang zum Buddhismus und mit diesem Abschiedsgeschenk kehrte ich, erneut nach Frankfurt zurück.
Wieder am Main, entdeckte ich nicht nur unbekannte Seiten meiner alte Heimat, sondern fand auch für fünf Jahre eine neue Heimat. Das “Switchboard” in der Alten Gasse entwickelte sich bald zu meinem zweiten Wohnzimmer. War ich nicht – wie alle Mitarbeiter – zur ehrenamtlichen Arbeit dort, dann saß ich selbst sehr oft in einer der Bänke. Dieses kleine Lokal nimmt bis heute einen großen Platz in meinem Leben und meiner Erinnerung ein. Eher Stamm- als Szenekneipe, in der man stets willkommen ist und bei Auswahl und Behandlung der Gäste keine Schablone angelegt wird. Hier fand ich nicht nur eine schöne Zeit der Gemeinschaft, sondern auch tolle Leute und Freundschaften, von denen einige auch heute für mich noch sehr wertvoll und bedeutend sind.
Bedeutend schien mir auch der berufliche Wink, der mir von Hamburg aus gemacht wurde und so wandte ich mich gen Norden und ankerte an den Ufern von Elbe und Alster. So launisch wie das Wetter hier reagierte ich auch auf die Hansestadt – mal fasziniert, mal genervt und beginne gerade wieder, die Stadt zu mögen. 2014 passierte etwas in meinem Leben, das innere Mauern einbrechen und mich die Hansestadt lieben ließ.Ich fand “Kemp’s English Pub” im Mittelweg 27 in Hamburg. Der Pub spielt für mich die Rolle, die das “Switchboard” für mich in Frankfurt hatte. Er wurde zum zweiten Wohnzimmer.
Nach 12 1/2 Jahren war es jedoch Zeit wieder in die alte Heimat des Frankfurter Raums zurückzukehren. Hier warten nicht nur ein halbes Dutzend enger, jahrzehntelanger Freundschaften auf mich – sondern hoffentlich auch neue Abenteuer, von deren Verlauf und Einzelheiten ich noch keine Ahnung habe. Wer weiß, zu welchen neuen Geschichten mich nun die Wiederkehr inspiriert. Es bleibt also spannend …..